Irak-Krise: DRK weitet Hilfe im Irak aus – Medizinisches Personal entsendet
Mit Fortschreiten der Kämpfe um die irakische Stadt Mossul hat das Deutsche Rote Kreuz seine Hilfen im Irak weiter ausgeweitet. In den vergangenen Tagen sind erneut mehrere tausend Zivilisten vor den Kampfhandlungen im Westteil Mossuls geflohen, insgesamt rund 200.000 haben bereits Zuflucht in Notunterkünften gesucht. „Wir erwarten, dass mit der Intensivierung der Kämpfe in den nächsten Wochen weitere Menschen aus der Gegend in und um Mossul fliehen und auch die Zahl der Kriegsverletzten stark zunehmen wird. Daher entsenden wir einen Arzt und eine Krankenschwester, die den medizinischen Einsatz des Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) vor Ort unterstützen werden“, sagt Christof Johnen, Leiter der Internationalen Zusammenarbeit beim DRK.
Das medizinische Fachpersonal des DRK wird die medizinischen Teams des IKRK, bestehend aus Chirurgen, Anästhesisten sowie spezialisierten Pflegefachkräften, verstärken. Die Teams werden in Krankenhäusern eingesetzt, die Verwundete aus den Kampfgebieten in und um Mossul versorgen. „Ziel ist es, die Einrichtungen in der Region zu stärken, um die medizinische Versorgung einer höheren Anzahl an Patienten gewährleisten können“, sagte Johnen. Damit hat das DRK sein Personal im Rahmen der Nothilfe im Irak auf aktuell sieben Mitarbeiter erhöht. Neben der medizinischen Hilfe unterstützen die DRK-Helfer bereits seit vergangenem Herbst gemeinsam mit dem Irakischen Roten Halbmond die Versorgung der Geflüchteten mit Trinkwasser und Hygiene-Artikeln, insgesamt stehen hier Hilfsgüter für bis zu 54.000 Familien bereit. Zusätzlich werden Decken sowie Küchensets, Kerosinöfen und Wasserkanister in Flüchtlingscamps und -unterkünften verteilt. Finanziert werden die Hilfen mit Spenden und Mitteln des Auswärtigen Amtes.
Die humanitäre Lage im Irak ist ohnehin angespannt: Zu den aktuell 3,1 Millionen intern Vertriebenen kommen 233.000 Flüchtlinge aus dem benachbarten Syrien hinzu, welche teils seit mehreren Jahren in Camps und provisorischen Unterkünften im Irak untergebracht sind und ihre Ressourcen restlos aufgebraucht haben.
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